Was passiert mit unserem Marktplatz – wo geht die Reise hin?

Dieses Thema hat die Gemüter der Lauferinnen und Laufer in den letzten Wochen so sehr bewegt: die künftige Gestaltung des unteren Marktplatzes in Lauf.

„ Wir wollen einen attraktiven, lebendigen und verkehrsberuhigten unteren Marktplatz in Lauf“, so lautet der Text der Petition aus dem Jahr 2024. Am 26. Juni diesen Jahres kam die Behandlung der Petition auf die Tagesordnung des Stadtrates und so wurden diesem Ziel entsprechende Maßnahmen beschlossen: die Einführung von Tempo 20 im verkehrsberuhigten Geschäftsbereich, eine Einbahnstraßenregelung in der Johannisstraße, sowie die Umstrukturierung der Parkplätze und die Schaffung von mehr Grünfläche.

Wir betrachten den Beschluss dieser Maßnahmen als Kompromiss mit Potential und diese müssen überprüft werden. Sie bieten jedoch die Chance, die Vision eines lebenswerteren Marktplatzes mit mehr Grün und Sitzgelegenheiten Realität werden zu lassen, ohne die Bedürfnisse von Gastronomie und Handel aus den
Augen zu verlieren.

Bei der Einführung der Maßnahmen hagelte es kritische Kommentare aus verschiedenen Richtungen. Einzelhändler machten sinkende Umsätze und mangelnde Anliefermöglichkeiten geltend um eine Rücknahme der Probephase zu erreichen. Doch wie seriös ist die Behauptung von Umsatzeinbußen nach vier Woche Probephase wirklich? Der September ist bekanntermaßen für den Einzelhandel ein eher umsatzschwacher Monat, wenn man einmal von Branchen wie dem Schreibwarenhandel und den sonstigen Artikeln für den Schulbeginn einmal absieht. Lediglich die Einführung der Einbahnstraßenregelung dafür verantwortlich zu machen ist weder plausibel noch seriös. Zumal parallel die Baustelle am oberen Markt hinzukommt, die bald abgeschlossen sein soll. In der Regel werden betriebswirtschaftliche Auswertungen mindestens pro Quartal
betrachtet und dies im mehrjährigen Vergleich. Dabei werden auch sonstige Faktoren wie Inflationsrate und andere allgemeine gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge hinzugezogen.

Die gerne behauptete Vorhersage, der Einzelhandel in der Innenstadt stirbt, wenn die Parkplätze auf
dem Marktplatz reduziert werden oder wegfallen, war schon vor 30 Jahren falsch, als unter Bürgermeister Rüdiger Pompl die Fußgängerzone auf dem oberen Marktplatz eingeführt wurde.

„Handel ist Wandel“ dieser Satz gilt unverändert und ist gut so. Es gibt seither viele neue Geschäfte andere sind weggefallen. Fakt ist, es gibt keinen !!! einzigen Leerstand auf dem oberen Marktplatz. Welche Stadt
kann das schon von sich behaupten? Glückliches Lauf!

Wir Grüne stehen weiterhin klar zum Ziel : mehr Grün, weniger Verkehr, und eine verbesserte Aufenthaltsqualität auf dem Laufer Marktplatz mit mehr Grün und einer Verkehrsberuhigung.

Was uns wichtig ist – gelebte Bürgerbeteiligung und eine gute Kommunikation aller geplanten Aktivitäten. Einiges wurde hier auch richtig gemacht – Sonderbürgerversammlung und die Umfragen bei AnwohnerInnen,
Gewerbetreibenden und Eigentümern. Die Vorschläge der Bürger müssen auch weiterhin in die Planungen einfließen und dies gilt für den gesamten Marktplatz.

Was die Kommunikation nach außen betrifft gibt es noch „Luft nach oben“. Die Kritik entzündet sich dort, wo bauliche Veränderungen wie die begonnene Herstellung der Barrierefreiheit nicht erklärt werden oder erst auf Nachfrage. Das Gesamtkonzept, die Entwicklungsstrategie müssen kommuniziert werden und es braucht ein von allen getragenes Ziel. Es muss die beste Lösung, das Optimum für alle erreicht werde, nur dann wird diese Stadtentwicklungsmaßnahme „Verbesserungen für den Marktplatz“ Erfolg haben.

„ Alles wird gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende“ Oscar Wilde.


Ihre Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen setzt sich ein für einen lebendigen, attraktiven, schönen Marktplatz mit einem starken und vielfältigen Einzelhandel.